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Disclaimer: Für diesen Testbericht hat mir Saal Digital einen Gutschein über 40 EUR gesponsert, den ich für das Fotobuch eingelöst habe.
Ihr kennt das sicher: ihr kommt aus dem Urlaub zurück und habt 3192 Fotos auf eurer Speicherkarte. Voller Euphorie wollt ihr sofort ein Fotobuch gestalten. Moment mal: sofort? Quatsch, erstmal vergeht mindestens ein halbes Jahr, weil ihr es immer wieder vor euch herschiebt. Irgendwann kommt dann aber die Zeit und ihr legt los. Doch für welchen Anbieter entscheidet ihr euch? Wo lasst ihr das Fotobuch drucken?
Heute teste ich für euch das Saal Digital Fotobuch.
War es Liebe auf den ersten Klick? War ich enttäuscht? Darf man überhaupt meckern, wenn das Fotobuch so verführerisch subventioniert wurde? Klar darf man. Ob es Grund dazu gab, lest ihr in folgendem Beitrag.
Was ist das Ziel?
Ich möchte ein Portfoliobuch erstellen. Das macht sich prima zum Präsentieren der eigenen Arbeiten und es wirkt professioneller, als Bilder auf dem Tablet oder Smartphone nur «durchzuwischen». Also legen wir los ..
Die Qual der Wahl: welche Größe ist die richtige?
Ich klicke im Browser auf www.saal-digital.de/fotobuch und sechs mögliche Fotobuch-Formate lächeln mich an. Doch welche Größe ist die richtige?
Ich klaue meinem Sohn das Lineal und fuchtle wild damit umher. Länge, Breite, zu groß, zu klein: ich kann mich einfach nicht entscheiden. Doch eigentlich ist es ganz leicht. In meinem Portfoliobuch sollen die Fotos formatfüllend auf eine Doppelseite gedruckt werden. Schauen wir es uns einfach an, welches Format am besten geeignet ist. Die schwarzen Balken zeigen jeweils die Beschnittkante.
Gut geeignet sind die Formate 15×21 und 21×28 (A4 hoch). Letzteres entspricht exakt dem 2:3 Format der Bilder aus der Kamera: kein Beschnitt, perfekt. Dafür habe ich mich entschieden.
Die Individualisierung des Fotobuches: nichts von der Stange
Cover
Es geht weiter mit den Entscheidungen. Das Cover gibt es in den Varianten Glanz oder Matt. Ich empfehle das matte Cover. Es hat eine wunderbar weiche Oberflächenstruktur. Saal Digital nennt es SoftTouch Laminierung. Ich könnte es den ganzen Tag streicheln und an meiner Wange reiben. Doch ich bin unrasiert; Obacht — nicht zerkratzen.
Für den Test vom Saal Digital Fotobuch gehe ich neue Wege und wähle ein Cover aus Leder. Lederimitat wohl gemerkt! Kein Tier musste für mein Fotobuch sterben: außer mein innerer Schweinehund, der mich seit Monaten von der Erstellung des Fotobuches abgehalten hat. Das Ledercover gibt es in den Farben Saphirschwarz, Cognac, Creme und Titanium.
Mein erster Gedanke war: nimm Schwarz. Hätte ich auch sofort getan, hätte ich es auf der Photokina nicht am Messestand in der Hand gehabt. Ich war ein wenig enttäuscht. Saphirschwarz erinnert mich eher an die Oberfläche eines Aktenordners. Es wirkt ein wenig «billig», aber dies ist nur mein subjektives Empfinden. Absolut begeistert hat mich Titanium, ein elegantes Dunkelgrau. Es passt perfekt zur Struktuierung des Materials, wirkt sehr hochwertig und hat mich innerlich nicht mehr losgelassen. Ich habe es bestellt.
Wattierung
Saal Digital bietet für 5 EUR Aufpreis eine drei millimetrige (gibt es das Wort überhaupt?) Wattierung des Covers an. Einen Unterschied, den man sehen und spüren kann. Die Haptik ist luftig und geschmeidig: das Fotobuch hebt sich von der Masse ab. Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Auf die Wattierung möchte ich nicht mehr verzichten: klare Empfehlung.
Papierarten
Gedruckt wird auf Fujicolor Crystal Archive Album Papier. Halt: nicht gedruckt. Bei Saal Digital werden die Fotos entwickelt. Damit ist eine langjährige Haltbarkeit garantiert. Die Frage lautet aber: nehme ich mattes oder glänzendes Papier? Auch hier scheiden sich die Geister. Ich bevorzuge die matte Version, sie wirkt hochwertig, erzeugt keine Fingerabdrücke und reflektiert nicht. Einen Taschenspiegel habe ich täglich bei mir: mein Smartphone. Ein spiegelndes Fotobuch ist das Letzte was ich brauche. Mit der matten Version lässt sich sogar Geld sparen. Es kostet fünf Euro weniger, die ihr lieber in die Wattierung investieren solltet.
Mit oder ohne Barcode?
Der Barcode wird auf die letzte Seite vom Fotobuch gedruckt. Er ist notwendig, um das Fotobuch zur jeweiligen Bestellung zuzuordnen. Er ist aber so winzig, dass er mich nicht stört. Für die Entfernung des Barcodes wäre ein Aufpreis fällig; dafür bin ich zu geizig.
Meine Bestellübersicht
Fotobuch 21 x 28 (A4 hoch). Innenseiten: matt, 64 Seiten
Cover: Leder Titanium, wattiert, Barcode: Standard
Preis: 84,55 EUR
Versandkosten: 3,95 EUR
Die Saal Digital-Software zur Gestaltung des Fotobuches
Die Saal Digital-Software gibt es für alle gängigen Betriebssysteme. Ich nutze sie unter Mac OS. Die Software wirkt gut sortiert, ist einfach verständlich und bietet die Usability, die man von einer modernen Gestaltungssoftware erwartet. Sie bietet ein schlichtes Design für die Seitengestaltung, was den Fokus auf die Bilder legt, um diese professionell in Szene zu setzen. Genau das liebe ich, mittlerweile.
Ich muss gestehen: als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal mit der Saal Digital-Software gearbeitet habe, war ich enttäuscht. Es gab keine bunten Vorlagen, mit 10.000 Verschnörkelungen, Icons und unlesbaren Schriftarten, die jedes Fotobuch verunstalten. Anfänger und Fotobuch-für-Omas-Gestalter lieben so etwas aber. Ich habe es damals vermisst. Inzwischen bin ich erwachsen und habe mich fotografisch weiterentwickelt.
Cover Design
Ich starte die Software und beginne mit der Gestaltung des Covers. Die Leder-Version ermöglicht das Einfügen von Texten und vordefinierten Icons. Ich beschränke mich auf Text. Die Schriftart «Source Sans Pro» verwende ich für die Überschrift, mein Name wird mit der Schriftart «Cinzel» verewigt.
Die Gestaltung des Buchrückens ist für mich immer eine Herausforderung. Ich gebe den Text ein, skaliere die Buchstaben auf die richtige Größe und frage mich jedes Mal: was ist eigentlich die richtige Größe? Was passiert, wenn ich am Ende noch Seiten lösche. Dann wird das Fotobuch doch dünner? Wird dann die Schrift zu groß für den Buchrücken? Wird sie dann abgeschnitten? Landet sie auf dem Cover?
Und überhaupt: in welche Richtung dreht man die Schrift auf dem Buchrücken? Gibt es hier ein Richtig oder Falsch? Ich renne ins Wohnzimmer, verdrehe mir den Kopf und betrachte die Romane meiner Frau. Okay, es gibt kein Richtig oder Falsch. Also drehe ich nach Gefühl. Wieso gibt es hier keinen Automatismus in der Software? Darüber wollte ich gerade kritisch schreiben. In diesem Moment schaue mir die Software erneut an und siehe da: es gibt einen Button, der das Textfeld so platziert, dass es zentriert auf dem Buchrücken landet. Perfekt. Leider habe ich es zu spät mitbekommen, aber vielleicht hilft dir mein Hinweis.
Die Innengestaltung des Fotobuches
Da ich meine Bilder jeweils auf eine Doppelseite drucken möchte, ist die Gestaltung der Innenseiten schnell erledigt. Ich ziehe meine Bilder auf die Miniaturvorschau der jeweiligen Seite und sie werden automatisch formatfüllend platziert. Hier und da entscheide ich mich für einen weißen Rahmen und verbrenne dann weitere 2 Stunden damit, noch 131 Mal die Reihenfolge der Seiten zu ändern. Elender Perfektionismus …
Die Abwicklung des Bestellprozesses
Saal Digital ist schnell
Bestellungen werden bei Saal Digital überdurchschnittlich schnell bearbeitet. Bei meinen letzten beiden Saal Digital-Fotobüchern lief es so: Früh bestellt, am Nachmittag kam die Versandmitteilung, am nächsten Tag hatte ich das Fotobuch schon in den Händen. Dieses Mal dauerte es leider fünf Tage, wobei das Wochenende dazwischen lag.
Bestellt am Donnerstag, 00:08 Uhr
Auftragsbestätigung am Donnerstag, 00:43 Uhr
Versandbestätigung am Montag, 09:21 Uhr
Zustellung am Dienstag, 09:00 Uhr
Ich war ein wenig enttäuscht. Der Grund war aber, dass das Fotobuch mit Ledereinband eine längere Produktionszeit hat. Sie ist mit 4-5 Werktagen auch explizit unter den Produktions- und Lieferzeiten angegeben. Ein normales Fotobuch ist nach 1-2 Werktagen fertig: also doch kein Grund zu meckern.
Übrigens: bei Saal Digital kann man problemlos Mischbestellungen in Auftrag geben, ohne die Versanddauer zu verlängern. Ich hatte zum Fotobuch noch einige Aufnahmen meines Freund-des-Kreis Projektes entwickeln lassen. Saal Digital hat dann automatisch zwei Aufträge generiert, die getrennt verschickt wurden. Ohne zusätzliche Versandkosten, mit maximaler Geschwindigkeit. Super.
Kein Kundenbereich auf der Webseite?
Ich sitze im Büro und frage mich: wann kommt eigentlich mein Fotobuch? Ich klicke auf www.saal-digital.de – natürlich in der Pausenzeit – und stelle fest: Die Abfrage des Auftragsstatus geht nur mit der Auftragsnummer. Die habe ich natürlich nicht zur Hand und auch keine privaten Mails auf meinem Bürorechner. Also krame ich das Smartphone raus und tippe die ewig lange, fünfzehnstellige Auftragsnummer ab. Und woran liegt es? Weil es scheinbar keinen Kundenbereich auf der Webseite gibt. Echt jetzt? Hmm.
Wie kulant ist Saal Digital?
Kundenbindung und Zufriedenheit scheint das oberste Gebot bei Saal Digital zu sein. Das habe ich schon mehrfach bestätigt bekommen.
Und deshalb hier der ultimative Test. Die Versandmitteilung für mein Fotobuch trifft ein, die Rechnung befindet sich im Anhang. Ich freue mich auf mein Fotobuch und dann das: zwei Stunden später kommt der Saal Digital-Newsletter per Mail. 14,95 EUR Nachlass für Bestellungen des A4-Fotobuches.
Na super, denke ich mir. Genau das wurde gerade druckfertig verschickt. Wie ärgerlich. Was für ein schlechtes Timing. Aber auch die ideale Chance die Kulanz von Saal Digital zu testen. Ich schrieb also kurzer Hand eine E-Mail an Saal Digital und fragte nach, ob ich auch von diesem Angebot profitieren kann, obwohl ich bereits bestellt habe und die Ware schon auf dem Versandweg ist.
Die Antwort lies nicht lange auf sich warten und hat mich sehr gefreut:
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Wir haben Ihnen bei Ihrem Auftrag 111610130043193 aus einmaliger Kulanz einen Nachlass in Höhe von 14,95 € gewährt.
Toller Service!
Das Fotobuch ist da
Genug der langen Worte: das Saal Digital Fotobuch liegt vor mir. Jetzt schauen wir uns das gute Stück mal genau an.
Ein tolles Produkt, satte 944 Gramm schwer. Es wirkt sehr hochwertig. Ich streichle es eine Weile und schnüffle am Lederimitat — wie Jared Polin am Kamerazubehör in Allens Camera Store. Ich fahre mit flacher Hand über die volle Länge des Fotobuches. Doch wie A4’rig ist das Fotobuch wirklich? Ich schnappe mir ein A4-Blatt aus meinem Drucker und lege es auf das Fotobuch.
Die Breite stimmt, die Höhe nicht. Kein DIN A4 also: macht aber nichts. So passt es besser in mein Bücherregal. Dafür hat es eine sehr angenehme Dicke, die es erwachsen wirken lässt. Ihr kennt das vielleicht: man erstellt ein Fotobuch und am Ende fühlt es sich an wie eine wabbelige Zeitschrift. Nicht bei Saal Digital. Die Seite sind angenehm dick.
Kommen wir zum Innenleben: denn das überzeugt besonders. Ein Tipp für die Gestaltung: Ihr solltet allen Mut aufbringen und die erste Seite weiß lassen. Eine echte Schmutzseite, wie im Buch. Ich weiß, es fällt schwer, weil jede Seite Geld kostet: aber so wird die Spannung gesteigert.
Und dann blättert ihr um und freut euch um so mehr über eure Bilder. Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität.
«Nebeneinander liegende Seiten werden bei Saal Digital immer zusammen belichtet (sozusagen als eine Seite). Durch diese Technik liegt das Fotobuch extrem flach auf. Es entsteht weder ein störender Falz noch ein Versatz in der Buchmitte – ideal um große Bilder über die gesamte Doppelseite zu platzieren.»
Hin und wieder habe ich Fotos mit einem weißen Rahmen versehen. Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich dies nicht bei allen Fotos gemacht habe.
Die Qualität der Bilder auf dem Fujicolor Crystal Archive Album Papier ist absolut überragend. Die Farben, Kontraste und Schärfe wirken erstklassig. Es hat fast schon eine plastische Wirkung.
Gut, das Blogografie-Gürteltier war nicht im Foto, aber die Ameisen und der Gecko.
Auf der letzten Seite ist unten rechts der angesprochene Barcode abgedruckt. Er ist so winzig, dass er die 5 EUR Aufpreis zur Entfernung aus meiner Sicht nicht Wert ist.
Fazit zum Saal Digital Fotobuch
Ein Foto ist erst fertig, wenn es auf Papier ist.
Bitte gönnt euch Qualität. Investiert lieber ein paar Euro mehr in ein hochwertiges Fotobuch, statt den Standardkram bei dm und Rossmann zu kaufen. Cewe ist gut, Saal Digital ist besser. Und das sage ich aus voller Überzeugung, als langjährig zufriedener Kunde. Die Vorteile aus meiner Sicht:
- Erstklassige, professionelle Qualität
- Schnelle Produktion
- Unfassbare Kundenfreundlichkeit und Servicequalität
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Faire Versandkosten mit DHL
- Kauf auf Rechnung
Danke an Saal Digital, dass ich das Fotobuch testen durfte. Und euch wünsche ich viel Spaß beim Gestalten eurer Printprodukte: vielleicht entscheidet ihr euch auch für Saal Digital? Der Nachlass auf das A4-Fotobuch wurde bis einschließlich 10.11.2016 verlängert. Einen 15 EUR Gutschein für Neukunden gibt es ebenfalls. Worauf wartet ihr noch?
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