Schon lange suche ich nach einer flexiblen Art mein Portfolio »offline« zu präsentieren. Heute möchte ich dir eine günstige und dennoch hochwertige Art der Fotomappe präsentieren.
Nenn mich ruhig altmodisch; aber ich nehme gern ein paar Mark fünfzig in die Hand, um meine Bilder entwickeln zu lassen. Ja auf Papier. So richtig was für Dinosaurier! Ich bin es nämlich leid, meine Fotos auf einem kleinen Smartphone-Display zu präsentieren. Und die sozialen Netzwerke gehen mir auch auf den Keks. Auf Instagram konsumieren die Leute elf Bilder pro Sekunde gleichzeitig, liken und kommentieren dann sinnfrei, nur um neue Follower zu generieren. Share dich zum Teufel!
Aber ich schweife ab. Bleiben wir beim Thema: Für mich ist ein Foto erst dann fertig, wenn es gedruckt ist. Und genau darum geht es jetzt.
Welches Papierformat ist die richtige Wahl?
Ich habe lange mit verschiedenen Papiergrößen experimentiert. 10×15 cm erinnert mich stark an alte Urlaubsfotos von Tante Erika. 13×18 cm war damals ein Luxusgut, es passt heute aber weniger gut zum 2:3-Format digitaler Kameras. Danach kommt meist der Sprung ins A4-Format. Zu groß für die Hand, zu klein für die Wand. Reimt sich sogar.
Was ist also meine Empfehlung? Das Format 15×21 cm! Ich empfinde es als ideal, um Bilder in die Hand zu nehmen und sie anderen zu zeigen.
Es ist für mich genau die richtige Größe, um Bilder so wirken zu lassen wie sie es verdient haben. Man erkennt alle Details, ohne sich zu fühlen wie in der ersten Reihe vom Kinosaal.
Bilder in 15×21 cm kann man z.B. bei Saal Digital bestellen, für 32 Cent pro Stück. Ich lasse sie fürs Portfolio immer mit einem weißen Rahmen entwickeln. Diese Option bieten viele Druckanbieter kostenlos. Es verstärkt die Bildwirkung, ähnlich wie bei einem Passepartout. Hier ein Vergleich:
Matt oder Glanz?
Auch hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Dennoch: Fotos auf Hochglanzpapier erinnern mich immer an (minderwertige) Fotos aus dem Drogeriemarkt. Ich bevorzuge daher mattes Papier, z.B. das Fuji Crystal Archive DP II. Es wirkt edel und ist weniger anfällig für Reflexionen. Bei Portraits verwende ich fast ausschließlich Silk-Papier, mit der feinen Seidenraster-Oberfläche. Es fasst sich unglaublich gut an.
Wohin mit den Fotos?
Früher habe ich die Bilder in ein Fotoalbum geklebt. Das Problem dabei: die Fotos lassen sich nur schwer austauschen. Alles ist statisch. Alternativ kann man die Bilder in Mappen mit wabbelige Kunststofffolien schieben, aber auch das ist keine Lösung die mich befriedigt. Die Qualität der Fotos leidet stark und die Art der Präsentation ist amateurhaft.
Die A5-Heftbox als Fotomappe
Als ich kürzlich im Schreibwarengeschäft war, bin ich auf eine A5-Heftbox aufmerksam geworden. Das war die Lösung für mein Problem. Endlich kann ich meine Fotos sicher verstauen und überall mitnehmen.
Die Heftbox gibt es in verschiedenen Farben. Ich habe sie für 2,49 EUR bei Müller gekauft.
Im A5-Format hat sie genau die richtige Größe für meine 15×21 cm Fotos. Zudem ist sie ausreichend dick, um mehr als 100 Bilder sicher zu verstauen. Die Stabilität ist sehr gut: Das Preis-Leistungsverhältnis ebenfalls.
Mittlerweile habe ich fast 200 meiner Fotos entwickelt und thematisch sortiert. Je nach Anlass nehme ich dann genau die Bilder mit, die zum jeweiligen Kontext passen. Etwa um die besten Fotos einer Reise zu präsentieren, die Auswahl für einen Kalender zu treffen oder einen potentiellen Kunden von der Qualität meiner Arbeiten zu überzeugen.
Fazit
Vor zwei Jahren habe ich mir ein teures Fotobuch als Portfolio anfertigen lassen. Leider lässt es sich nicht erweitern. Und so war das Fotobuch schon nach wenigen Wochen veraltet. Zudem entwickelt man sich weiter. Die ach so »perfekten« Bilder von gestern sind heute nur noch Mittelmaß und man möchte sie am liebsten loswerden. Das kennst du sicher selber 😉
Die Lösung mit der Heftbox ist daher ideal, weil sich alles dynamisch gestalten lässt. Neue Bilder kommen dazu, alte verschwinden oder erscheinen mit einer neuen Bearbeitungstechnik. Zudem kann man verschiedene Papierarten kombinieren und sein Portfolio stetig verfeinern. Probiere es doch selber mal aus.
6 Kommentare
Nichts geht über Papier und ich mache es fast genauso, allerdings auf 20×30. Ich werde mal nach einer A4 Heftbox schauen. Danke für den Tipp!
Hallo Harald,
im A4-Format ist die Auswahl an Heftboxen naturgemäß größer. Du wirst also keine Probleme haben, hier ein passendes Exemplar zu finden.
Bei Amazon gibt es sie z.B. von Veloflex in verschiedenen Farben (Affiliate-Link).
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
für den nächsten Einkauf vorgemerkt. Danke!
Gruß, Harald
Super Beitrag. Danke für die guten Ideen
Hallo Thomas,
wenn Insta Werbung macht… kann es auch Glück sein. Denn: Dadurch bin ich auf dieser Seite gelandet und sehr angetan. Besonders von der Idee mit der Heftbox. Easy peasy – vielen Dank!
Tolle Fotos – danke fürs Teilen 👍🏻
Viele Grüße Petra
Hallo Petra,
schön dass du hier hergefunden hast 🙂
Witzig ist, dass ich auf Instagram noch nie Werbung geschaltet habe (und dort auch seit mindestens 3 Jahre inaktiv bin).
Aber ja, die Wege des Internets sind sehr vernetzt. Ich freu mich dass dir der Beitrag gefallen hat.
Gruß
Thomas