Heute beschreibe ich meine Wanderung zur Anse Cocos auf der Insel La Digue. Klingt nach Paradies? Ist es auch. Doch wer hätte gedacht, dass es auf den Seychellen – im Juni außerhalb der Regenzeit – einen solch starken Monsunregen geben kann. Er hielt zwei Tage an. Danach startete ich meine Tour zur Anse Cocos, allein.
In diesem Beitrag nehm ich euch mit auf die Reise. Ich berichte über alle Details meiner Anse Cocos Tour und habe die wichtigsten Wegpunkte in 21 Bildern für euch dokumentiert. Anschließend wisst ihr, warum man auf den Seychellen keine Angst vor giftigen Tieren haben muss.
Die Tour zur Anse Cocos
Ausgangspunkt für die Wanderung zur Anse Cocos war die Grand Anse im Osten der Insel. Da die Unterkünfte auf der Westseite von La Digue liegen, zumindest für die Touristen, sollte man für die Fahrt zur Grand Anse ein Fahrrad mieten. Den Kilometerangaben auf den Wegweisern kann man dabei jedoch nicht trauen. Ausgehend vom L’Union Estate Naturschutzpark wird die Grand Anse in 1,2 km Entfernung angezeigt. Nach 1,2km kommt dann ein weiteres Schild, was auf eine Entfernung von 1,6 km zur Grand Anse hingewiesen hat. Scheinbar werden die Distanzen also nicht bis zum Ziel gemessen, sondern nur von Schild zu Schild 🙂
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Hat man die Grand Anse erreicht, geht man mit Blick zum Meer auf Höhe der kleinen Strandbar Loutier Coco direkt nach links. Ein kleines Schild zeigt hier den Weg zur Petite Anse. Dieser Strand liegt ziemlich exakt auf halber Strecke zur Anse Cocos.
Leider war am Vortag ein sehr starker Monsunregen, völlig untypisch für den Juni, aber es hat geschüttet wie aus Eimern. Die Folgen sah man am nächsten sehr deutlich, weil sich der Wanderweg förmlich in ein Sumpfgebiet verwandelt hat.
Der Wanderweg zur Petite Anse
Im Gegensatz zu meiner Anse Marron Tour konnte man den Wanderweg aber wenigstens nicht übersehen 😉
Dumm nur wenn man in Turnschuhen unterwegs ist, was normalerweise eine gute Idee ist. An diesem Tag ging es hier aber nur barfuß weiter. Es war ein ungutes Gefühl alleine durch den Sumpf zu spazieren. Ich wusste ja nicht, was sich unter mir befindet und worauf ich eventuell trete.
Die Wegfindung auf dem (Wasser-) Wanderweg hat sich dann noch erschwert, weil ich nach ca. 200 Meter quasi mitten in einem See stand.
Mit zunehmender Höhe und Annäherung an die Granitfelsen hat sich das Problem aber gelöst und ich konnte dem Wanderweg mit trockenen Füßen folgen.
Petite Anse
Um zur Petite Anse zu gelangen muss man einen kurzen Aufstieg über die Felsen in Kauf nehmen, der zwar vereinzelt etwas rutschig ist, ansonsten aber keine besondere Herausforderung darstellt.
Im Vergleich zur Grand Anse, trifft man an der Petite Anse aber auf deutlich weniger Menschen.
Man erreicht den Strand, ausgehend von der Grand Anse, üblicherweise nach ca. 20 Minuten. In meinem Fall waren es eher 30 Minuten. Ständig musste ich die Turnschuhe an und wieder ausziehen, je nach Wassergehalt.
Analog zur Grand Anse ist auch an der Petite Anse das Baden von Mai bis September aufgrund des hohen Wellenganges nicht zu empfehlen. Es kann zu sehr gefährlichen Strömungen kommen. Leider führen genau diese immer wieder zu tödlichen Badeunfällen im Paradies.
Der Weg zur Anse Cocos
Da der Strand ansonsten fast „baugleich“ zur Grand Anse ist, habe ich mich weiter auf den Weg zum eigentlichen Ziel gemacht – der Anse Cocos.
Nach wenigen Metern hatte ich zwar das gleiche Problem wie an der Grand Anse …
… es entspannte sich aber wieder, sobald man an Höhe gewinnt. Erneut ging es über Felsen, auf einem ebenfalls gut ausgebauten Wanderweg.
Hin und wieder trifft man unterwegs auf Centipedes (Hundertfüßer), die eine beachtliche Größe von bis zu 30 cm haben können. Aufpassen sollte man lediglich wenn man ein rotes Exemplar erwischt, denn dies sind die einzigen giftigen Tiere auf den Seychellen — abgesehen von den gelben Wespen, deren Stiche Lähmungserscheinungen hervorrufen können. Man findet sie üblicherweise an heruntergefallenen und fauligen Früchten, meist an Mangos. Also Vorsicht, vor allem wenn man Kinder dabei hat. Ansonsten muss man sich weder Sorgen um Schlangen, noch um giftige Spinnen machen, denn die gibt es auf den Seychellen nicht.
Man kann also in aller Ruhe den herrlichen Ausblick auf den rauen Ozean genießen. Auch wenn der Himmel an diesem Tag leider ziemlich grau und bewölkt war.
Anse Cocos
Ausgehend von der Grand Anse erreicht man die Anse Cocos nach ca. 45 Minuten.
Ein kleiner Weg führt direkt zum Strand, an dem es menschenleer war.
Man sah lediglich einige leere Trinkflaschen, die mangels Mülleimern (oder aus Kreativität) an einem kleinen Strandpavillon aus Ästen aufgehangen waren.
Folgt man dem Strand, an den man zu dieser Jahreszeit besser nicht baden sollte, stößt man auf eine Reihe beeindruckender Felsformationen.
Wenige Meter daneben befindet sich ein kleiner “Pool”, in dem man unbedenklich baden kann und sollte! Nachfolgend noch einige Bilder der Anse Cocos, die den Abschluss des Reiseberichtes bilden.
Ganz allein war ich übrigens doch nicht, es gab jede Menge Krabben, die eine beachtliche Größe erreichen können.
Also haltet stets die Augen auf und achtet wohin ihr tretet. La Digue ist eines der letzten unberührten Paradiese der Erde.
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