Meine Tochter hat die sozialen Netzwerke entdeckt. YouTube und Instagram sind für sie keine Fremdwörter mehr. Folgen, liken, kommentieren. Willkommen im virtuellen Leben. Und plötzlich findet sie meinen Blog. In ihrem kindlichen Leichtsinn vermutet sie eine riesige Reichweite und stellt mir konsequent die Frage:
»Papa, warum schreibst du nicht mal einen Beitrag über unsere Kaninchen?«
Tja. Was antwortet man darauf? Dass es Kan(n)inchen sind; aber kein Muss? Hier geht es schließlich um Landschaftsfotografie. Was kann ein Ninchen dazu beitragen? Konkurrieren mit dem Gürteltier? Schwierig. Aber den Wunsch der kleinen Tochter zum weltweiten Ruhm der eigenen Haustiere ausschlagen? Schwer tragbar für einen Familienvater.
Also versuchen wir den Spagat; zwischen belanglosem Nagetier und gewohnter Blogografie. In der Kategorie Off-Topic. Wegklicken erlaubt; wenn du kein Herz für kleine Mädchen und ihre unsere Haustiere hast. Doch die Häschen wären sicher traurig und würden so gucken:
Was hat es mit dem Astlhof auf sich?
Um den nötigen Spannungsbogen aufzubauen, klären wir zunächst, was es mit dem Astlhof auf sich hat. Dazu drehe ich die Uhr zurück. August 2021. Wir sind in Österreich. Sommerurlaub im Dachsteingebirge. In der wunderschönen Bauernhof-Pension Astlhof in Pichl bei Schladming. Betrieben von Familie Pitzer, die sich liebevoll um ihre Gäste kümmert. Und, wer hätte das gedacht; zu einem Bauernhof gehören natürlich Tiere.
Kaum angekommen, war alles andere nebensächlich. Wer braucht schon Berge. Die Kinder standen 24/7 im Hasenstall, umzingelt von vier frisch geborenen Kaninchen. Und so kommt es, wie es kommen musste. Drei Tage vor der Abreise stehen wir am Frühstücksbüffet. Die Kinder sind wie immer im Stall. Und plötzlich sagt die Wirtin zu uns:
»Ihr könnt euch gern zwei Häschen mitnehmen, wir haben sowieso zu viele«
Was? Wie? Also. Naja. Haustiere wünschen sich die Kinder schon lange. Diskussionen zum Thema Hund & Katze führen wir seit Monaten. Immer ausgeschlagen. Aber Kaninchen? Im Sommer unten im Hof. Transportabel im Stall. Im Urlaub leicht zu versorgen. Keine so schlechte Idee. Wir denken darüber nach. Den Kindern sagen wir erstmal nichts.
Wie bekommen wir die Häschen nach Hause?
Zunächst stellt sich die Frage: Wie bekommen wir die Tierchen zu uns nach Hause. Es liegen schließlich 650 km vor uns. Eine Transportbox muss her. Nur woher? Amazon ist die Lösung. Mit Prime-Lieferung am nächsten Tag, direkt zum Astlhof, auf 1.400m Höhe. Das hat super geklappt.
Die lokale WhatsApp-Gruppe unserer Hausgemeinschaft daheim regelt den Rest. Kurzerhand wurde aus der Ferne ein (temporärer) Käfig organisiert, den eine Freundin von ihrem Hasen noch im Keller hatte. Sie hat dann alles fertig eingerichtet und bei uns vor die Tür gestellt. Stroh, Futter, Heu. Alles da.
Zeit die Kinder zu informieren, denn sie wissen noch nichts von ihrem Glück. Am Tag der Abreise schicken wir sie zunächst in den Wald, um Stöcker zu sammeln. Was es damit auf sich hat, sagen wir nicht. Erst beim Abendessen lüften wir das Geheimnis:
»Wir fahren nicht zu viert zurück, sondern zu sechst. Ihr könnt euch zwei Kaninchen mitnehmen«
Die Begeisterung war riesig und die Wahl schnell getroffen. Das grau-braune und das weiße Kaninchen sollen es sein. Also rein in die Box und ab nach Hause; eine Nachtfahrt, um Staus zu vermeiden.
Fotos unserer Zwergkaninchen
Doch kommen wir lieber zu den Fotos der beiden, denn darum geht es ja. Bilder soll ich posten, so war der Auftrag meiner Tochter. Legen wir los …
Ankunft im neuen Zuhause. Zeit die Transportbox zu verlassen.
Die erste Mission lautet die Kinderzimmer zu erkunden. Ein wenig schreckhaft, aber niedlich!
Nach ein paar Tagen Eingewöhnung ging es runter in den Hof, wo sie tagsüber reichlich Auslauf haben. Hier tummeln sie sich auf der Wiese, zwischen Bäumen und Sträucher; oder, ganz unkonventionell: im Sandkasten, wo früher die Kinder gespielt haben.
Und wer sich fragt, warum der Weiße einen grünen Bart hat, hier die Auflösung:
Doch nennen wir die Dinge lieber beim Namen. Seine Schwester, die grau-braune “Häsin” wurde von den Kindern am Astlhof »Rainbow« genannt. Den Namen haben wir übernommen. Da aber wenig Regenbogen in ihr steckt, hat sich die Kurzform »Rainy« etabliert. Der erste Besuch beim Tierarzt hat gezeigt, dass es tatsächlich ein Mädchen ist. Ich nenne sie liebevoll Veronika.
Ihr Bruder, tatsächlich ein Männchen, hat bei der Namenswahl weniger Glück gehabt. Mein Sohn hat fast ein Jahr gebraucht bis er einen passenden Namen für ihn gefunden hat. Er hieß deshalb immer nur »der weiße Hase« oder Kurzform: »Weißer«
Wäre seine Schwester gehässig, würde sie ihm sicher die Zunge rausstrecken und lachen.
Doch seit ein paar Wochen nennt mein Sohn ihn nun »Flocki«, weil er wie eine Schneeflocke aussieht. Besser als nichts. Zungenstrecker zurück!
Tja; und so treiben die beiden ihr Unwesen im Hof. Jeder kennt sie. Die Kinder aus dem Haus freuen sich. Und wenn sie am Abend vom Wind zerzaust im Hof sitzen …
… bringen wir sie nach oben in die Wohnung. Dann liegen sie z.B. gemütlich unter dem Couchtisch.
Und müsste ich mein eigenes Leben in ein Bild transportieren, dann fühle ich mich oft wie der weiße Hase:
Mit diesem Schlusswort entlasse ich dich aus dem heutigen Blogbeitrag. Ich hoffe es hat dir trotz Off-Topic-Charakter ein wenig gefallen.
Wenn du meiner Tochter einen großen Gefallen tun möchtest, dann hinterlasse gern ein Like auf ihren Instagram-Kanal, den sie extra für die beiden Hasen angelegt hat: DieSchnuffelHasen
2 Kommentare
Klasse, alles Gute für deine Kinder und die Schnuffelhasen!
LG aus dem schönen Harz Doris
Hallo Doris,
die Grüße richte ich gern aus. Wir sehen uns im nächsten Beitrag 🙂
Gruß
Thomas