Was packt man für eine mehrtägige Alpenüberquerung über den E5 ein – wenn man nicht nur wandert, sondern auch fotografiert?
Ich bin Ende Juni gemeinsam mit drei Freunden und meiner Kamera von Oberstdorf nach Meran gewandert und verrate dir, was ich alles im Rucksack dabei hatte: von der Hüttenausrüstung bis zum Kamera-Setup.
Zur besseren Übersicht habe ich den Inhalt meines Rucksacks vor der Tour social-media-tauglich auf meinem Esstisch ausgebreitet, durchnummeriert und sehr ausführlich kommentiert. In der Liste unten findest du die entsprechenden Nummern, Beschreibungen, das Gewicht (verified by my Küchenwaage) und gegebenenfalls eine Produktempfehlung.
Es sind ausschließlich Dinge, die ich selbst gekauft und für gut befunden habe. Ich hoffe, das hilft dir bei deiner nächsten Hüttenwanderung – und gibt ein wenig Inspiration für Dinge, die man sonst gerne mal vergisst.
Packliste zur E5-Alpenüberquerung
1. Für die Hütte
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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1 | Schlafsack | Ein Hüttenschlafsack ist Pflicht in den Alpenvereinshütten. Er dient als hygienische Schicht zwischen dir und der Bettwäsche, die auf Hütten nur unregelmäßig gewaschen wird. In fast jedem Hüttenschlafsack ist ein Einschub für das Kopfkissen, was sehr praktisch ist. Achte beim Kauf des Hüttenschlafsacks darauf, dass er nicht zu eng geschnitten ist, gerade wenn du gern auf der Seite schläfst. Erfahrungsgemäß ist es auf den Hütten in der Nacht eher zu warm als zu kalt, insofern ist es gut, wenn der Schlafsack etwas breiter ist und man bei halb geöffnetem Schlafsack nicht sofort auf der blanken Matratze landet. | Armadic Hüttenschlafsack aus Mikrofaser (Gewicht: 221g) Link: https://amzn.to/44o7N0D Den Armadic-Hüttenschlafsack kann ich sehr empfehlen. Er ist von einem Schweizer Startup: ultra leicht und handlich klein. Quasi wie ein sehr dünnes Bettlaken, angenehm auf der Haut. Abseits von Hüttenübernachtungen kann man das Teil auch anderweitig verwenden: z.B. bei Übernachtungen in Hotels oder als Inlet in einem "echten" Schlafsack. Wenn es besonders kalt wird, bietet er dann ein paar Grad mehr Komforttemperatur. |
2 | Handtuch | Auf einer mehrtägigen Wanderung sollte man hin und wieder die Dusche aufsuchen, auch aus Fairness gegenüber den Mitreisenden 😉 Ein Handtuch brauchst du auch dann, wenn du entlang der Strecke in einem der herrlichen Bergseen baden gehst, dem Wasserfall zu nahe kommst oder einfach nur die Füße zur Erfrischung in einen der vielen Gebirgsbäche halten möchtest. So oder so macht ein Handtuch Sinn, auch wenn man es nur am Abend für die Katzenwäsche oder zum Händewaschen auf der Hütte verwendet. | NABAIJI Mikrofaser-Handtuch (Gewicht: 180g, 80 × 130 cm) Link: https://www.decathlon.de Um Gewicht und Platz im Rucksack zu sparen, bieten sich schnelltrocknende Mikrofaser-Handtücher an. Sicher hast du sowas bereits in deinem Bestand. Ansonsten findest du eine große Auswahl in diversen Shops, z.B. bei Decathlon. |
3 | Hüttenschuhe | Wenn man nach einer langen Wanderung die Hütte betritt, gibt es nichts Schöneres als endlich die Wanderschuhe auszuziehen. Da man die Zimmer und Waschräume damit nicht betreten darf, braucht man zwingend ein paar Hüttenschuhe. Wer ohne erwischt wird, riskiert böse Blicke oder zahlt im schlimmsten Fall 8–10 EUR Strafe. Auf einigen Hütten findet man Hüttenschuhe zum (kostenlosen) Verleih. Wer aber berechtigte Zweifel an der Hygiene hat oder Schuhgrößen abseits der Norm, sollte besser ein paar eigene mitbringen. Die sind auch dann nützlich, wenn man nach einer langen Wanderung im Tal übernachtet oder entspannt rumschlendern will. | PUMA Unisex PURECAT Slides (Gewicht: 190g) Link: https://amzn.to/4kkVQiv Ich habe verschiedene Dinge ausprobiert, z. B. Einweg-Badeschlappen aus dem Hotel. Die sind zwar schön leicht, trocknen aber schlecht, wenn sie beim Duschen nass geworden sind. Und irgendwie sehen sie (in schneeweiß) auch ein wenig doof aus, vor allem wenn man damit abends im Gasthaus sitzt. Ich finde daher klassische Badelatschen besser geeignet. Für die Hüttentour habe ich mir extra ein paar besonders leichte gekauft, weil man am Ende jedes Gramm im Rucksack spürt. FlipFlops sind meist noch etwas leichter, haben für mich aber einen Nachteil: man kann keine Socken darunter anziehen. Ja ich weiß, Socken in Badelatschen sind unsexy – in den Hütten wird es am Abend aber schnell kalt. Und wenn man dann barfuß auf der Terrasse sitzt, frieren alte Männer schnell 😉 |
4 | T-Shirt zum Schlafen | Da ich die synthetischen T-Shirts vom Wandern ungern zum Schlafen trage, habe ich immer ein zusätzliches bequemes T-Shirt aus Baumwolle dabei. | was immer du magst ... |
5 | Jogginghose | Für die Abende auf der Hütte. Habe ich zwar nie getragen, aber die Idee war, dass ich ggf. aus einer nassen, dreckigen Wanderhose in etwas Frisches schlüpfen möchte. Der zweite Use-Case wären kalte Tage gewesen, in denen ich die Jogginghose als zusätzliche Schicht unter der Wanderhose angezogen hätte, statt einer langen Unterhose. Aber wir hatten bei der Alpenüberquerung jeden Tag nur Sonnenschein. #luxusprobleme | Ich würde dir eine synthetische Jogginghose empfehlen, aus Polyester oder Nylon, die sind leichter als Baumwolle. |
2. Kleidung
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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6 | Regenjacke | Sie gehört immer in den Rucksack, weil das Wetter in den Bergen jederzeit umschlagen kann. Regenjacken sind eine Wissenschaft für sich und stets ein Kompromiss aus: Sie muss absolut Wasserdicht sein und "ich möchte von innen nicht schwitzen". | Mammut Ducan Light HS Hooded (Gewicht: 190g) Link: https://amzn.to/4kg5tPv Wer mich kennt der weiß, was für einen riesigen Fundus an Regenjacken ich besitze. Die oben verlinkte habe ich extra für die Alpenüberquerung angeschafft. Sie ist super leicht, dünn und hat trotzdem eine 20.000mm Wassersäule. Ich mag sie sehr. Frauen lieben Schuhe, Männer lieben Regenjacken? "Leider" hat es auf der Tour nicht geregnet, sodass sie bisher nicht zum Einsatz kam. Aber das nächste Unwetter kommt bestimmt 🙂 |
7 | Daunenjacke | Wärmt bei geringem Gewicht, lässt sich sehr klein verpacken, in meinem Fall in der Jackentasche der Jacke selbst. Es muss aber keine Daune sein, es gibt sehr gute synthetische Alternativen die sogar bei Nässe noch wärmen (was bei Daunen nicht der Fall ist). | FORCLAZ Daunenjacke Trekking - MT100 (Gewicht: 300g) Link: https://www.decathlon.de |
8 | Fleece-Pullover | Eine wärmende, schnelltrocknende Zwischenschicht ist absolut notwendig. Auch im Sommer wird es in den Bergen am Abend überraschend kalt. Nimm dir auf jeden Fall eine Art Fleece-Pullover mit. | QUECHUA Fleecepullover - MH100 Zip (Gewicht: 236g) Link: https://www.decathlon.de |
9 | Mütze | Für windige Tage, in höheren Lagen. | Was immer du magst ... In meinem Fall ein Beeni aus Baumwolle, was ich aufgrund des guten Wetters nicht gebraucht habe. |
10 | Handschuhe | Eher dünn, aber trotzdem robust; winddicht und wasserabweisend. | Forclaz Handschuhe aus Merinowolle (Gewicht 30g) Link: https://www.decathlon.de Gut geeignet sind (laut Packlisten von Alpinschulen) auch klassische Arbeitshandschuhe: Link: https://amzn.to/4lptCUs |
11 | Schal / Buff | Habe ich nicht gebraucht, aber trotzdem dabei gehabt. Die bessere Alternative wäre ein Buff gewesen, das ist vielseitig verwendbar: Als Ersatz für die Mütze, als klassischer Schal oder sogar als kleines Handtuch. | Fleece-Schlauchschal von Wedze (Gewicht: 31g) Link: https://www.decathlon.de |
12 | T-Shirts (3+1) | Du brauchst nicht zwingend für jeden Tag ein neues T-Shirt mitschleppen. Es gibt auf den Hütten die Option zum (groben) Waschen und Trocknen der Kleidung. Alternativ, so habe ich es gemacht: Buche dir in der Mitte deiner Tour eine Übernachtung im Tal. Wir hatten eine Ferienwohnung mit Waschmaschine. Ein zusätzliches T-Shirt habe ich für die An- und Abreise verwendet. Den Luxus sollte man sich gönnen. | ORTOVOX Unisex 150 Cool Mountain TS (Gewicht: 125g) Link: https://amzn.to/3Gno7Xy Am meisten mag ich T-Shirts aus Merino-Wolle. Die riechen auch nach drei Tagen "durchschwitzen" noch frisch und trocknen sehr schnell. Synthetische Shirts aus dem (günstigen) Sporthandel sind meist keine gute Wahl. Weder in Sache Hygiene, noch im Tragekomfort auf harten Wanderungen. |
13 | Lange Wanderhose | Je nach Wetter auf jeden Fall notwendig. Auch wenn ich zu 90% mit kurzer Hose gelaufen bin, war ich an den kühlen Morgenden und insbesondere bei der Überschreitung von tiefen Schneefeldern sehr froh, eine lange Wanderhose dabei gehabt zu haben. Ich habe sie auch zur An- und Abreise getragen. Im Zug wird es mit Klimaanlage auf langen Strecken doch recht frisch an den Beinen. | Hier gibt es eine riesige Auswahl an potentiellen Wanderhosen. Achte darauf, dass die Hose möglichst elastisch, wasserabweisend, schnelltrocknend und atmungsaktiv ist. Bei einer Alpenüberquerung steht der Komfort an erster Stelle! Nimm also immer deine bequemste Hose mit und nicht die, die im Spiegel am besten aussieht. Meine ist von Bergson und wiegt 435g. |
14 | Kurze Hose | Du wirst die meiste Zeit deiner Alpenüberquerung in kurzer Hose laufen. Hier gelten die gleichen Empfehlungen wie bei der langen Wanderhose: Bequemlichkeit schlägt Design! | Dynafit Transalper Light Dynastretch Shorts (Gewicht: 145g) Link: https://amzn.to/40vBifT |
15 | Unterwäsche (3+1) | Analog zu den T-Shirts würde ich auch hier aufs Waschen unterwegs setzen und nicht für jeden Tag eine neue mitschleppen. Spart Platz und Gewicht! | Jede Art von Funktionsunterwäsche – aber besser keine Baumwolle! |
16 | Wandersocken (2+1) | Gute Wandersocken sind sehr wichtig um Blasen an den Füßen zu vermeiden. Zu empfehlen ist auch hier Merinowolle, vor allem wenn man die Socken länger als einen Tag trägt. Sie trocknen schnell und stinken nicht, eine großartige Erfindung! Ein paar frische (normale) Socken habe ich zusätzlich zur An- und Abreise dabei gehabt. | DANISH ENDURANCE Merino Wandersocken (Gewicht: 45g) Link: https://amzn.to/44qTOr8 Bonus Tipp: Wer häufig Probleme mit Blasen an den Füßen hat, kann auch ein paar dünne Nylonstrümpfe (Damensocken) unter die Wandersocken ziehen. Dann entsteht die Reibung zwischen den Socken und es scheuert nicht so auf der Haut. Damit hat mein Wanderbegleiter Robert auf der Alpenüberquerung gute Erfahrungen gemacht. |
3. Zubehör
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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17 | Wanderstöcke | Habe ich bisher immer ein wenig belächelt, mich für die Alpenüberquerung aber dann doch von den Vorteilen überzeugen lassen. Nimm auf jeden Fall Wanderstöcke mit, so wie es >90% aller Wanderer gemacht haben, die ich entlang der Alpenüberquerung getroffen habe. Besonders bei den langen Abstiegen vom Berg waren die Teile Gold wert! Auch beim Aufstieg gab es viele Passagen mit Matsch und Schnee, wo ich ohne Stöcker in arge Probleme gekommen wäre. Ich würde nie mehr ohne losziehen. | Black Diamond Distance Carbon FLZ (Gewicht: 363g) Link: https://amzn.to/4nq22IH Empfehlen kann ich ganz klar faltbare Wanderstöcke. Sie haben ein sehr kleines Packmaß, kleiner als die Teleskop-Wanderstöcke. So kann man sie besser im und am Rucksack verstauen. Carbonstöcke sind leichter als die Varianten aus Aluminium, jedoch steig der Preis dann deutlich. Bedenke aber: Bei langen Wanderungen wie einer Alpenüberquerung legst du um die 20.000 Schritte an einem Tag zurück, demnach musst du auch die Wanderstöcke locker 10.000x am Tag mit deinen Armen anheben. Und wenn die Stöcker dann 300g schwerer sind, wirst du das irgendwann in den Armen spüren, weil du einige hunderte Kilo extra angehoben hast. Leichte Stöcke reduzieren gleichzeitig dein Gesamtgewicht vom Rucksack, auch das zählt. Am Ende ist es wie immer eine Frage des Preises. Glücklicherweise hat meine Frau mir die teuren Wanderstöcke zum Geburtstag geschenkt 🙂 |
18 | Regenschirm | Auch hier dachte ich immer: Ein Regenschirm beim Wandern? Wie uncool ist das denn bitte. Aber seid ich leidenschaftlich gern die Videos von Stefan Berger schaue, wurde ich eines besseren belehrt. Ein Schirm ist der beste Regenschutz, vor allem auf langen Wanderungen und wird von vielen Experten für deutlich geeigneter empfohlen als Regenjacken oder Ponchos. Der Feind des Regenschirms ist starker Wind! Deshalb investiere lieber ein paar Euro mehr, für einen wirklich guten Trekking-Regenschirm, der sowas besser verkraftet als die 5-EUR-Variante aus dem Drogeriemarkt. | Montbell Trekking Umbrella 55 (Gewicht: 156g) Link: https://www.sackundpack.de Dieser Schirm ist aufgrund der Vielzahl sehr positiver Testberichte sehr gefragt und leider oft ausverkauft. Ich konnte vor der Alpenüberquerung noch einen ergattern und habe ihn mir von meiner Mutter zum Geburtstag schenken lassen. Teuer aber super gut! "Leider" hat es bei unserer Alpenüberquerung aber nicht geregnet 😉 |
19 | Schnürsenkel (Ersatz) | Als Ersatz für gerissene Schnürsenkel oder als Notfallausrüstung – universell einsetzbar. Den Tipp hab ich aus diversen anderen Packlisten übernommen. | Zum Glück nicht zum Einsatz gekommen 🙂 |
20 | Zweitrucksack | Viele Hütten bieten Rucksacktransporte per Materialseilbahn an, was eine sehr große Erleichterung beim Aufstieg ist. Das Problem dabei: Wohin mit deinen Wertgegenständen (Handy, Portemonnaie)? Wohin mit der Wasserflasche und ein paar Riegeln, die du für den langen Aufstieg brauchst? Die Lösung: Ein kleiner Zweitrucksack. 10L reichen hier locker aus. Ein solcher Zweitrucksack ist auch auf den Hütten sinnvoll. Ich habe ihn genutzt um meine Wertgegenstände immer bei mir zu haben, wenn man z.B. beim Essen ist oder noch ein wenig um die Hütte schlendert. Der Zweitrucksack war gleichzeitig mein Aufbewahrungsort für die Kamera. | FORCLAZ - Travel Compact 10 Liter (Gewicht: 45g) Link: https://www.decathlon.de Diesen faltbaren Rucksack für 5 Euro habe ich mir kurz vor Abfahrt noch gekauft und er war großartig! Verstaut war er klein wie ein Handy und dazu super leicht. Ein Kinderrucksack tut es auch, ist jedoch im Packmaß und der "Sperrigkeit" beim Transport im großen Rucksack ggf. die schlechtere Wahl. |
21 | Powerbank | Um mein Smartphone und meine Uhr zu laden, habe ich eine Powerbank dabei gehabt. Mittlerweile hat man auf den Hütten dank Solarzellen aber eine recht gute Stromversorgung. Auf fast allen Hütten war sogar eine Steckdose im Zimmer, ansonsten gab es ausreichend Ladestationen / Verteilerdosen im Gastraum bzw. den öffentlichen Bereichen. Die Powerbank hatte ich nur 1x in der Martin-Busch-Hütte verwendet und würde sie beim nächsten Mal nicht mehr mitschleppen. | Eine kleine, leichte Variante mit 10.000 mAh ist vollkommen ausreichend. |
22 | USB-Kabel | Eine Reihe verschiedener USB-Kabel musste ich leider auch mitschleppen. Lightning-Kabel fürs iPhone, Mikro-USB-Kabel zum Laden der Powerbank, USB-C-Kabel für meine Kamera, proprieträres USB-Kabel für die Garmin-Smartwatch. | Hoffentlich bald alles USB-C ... |
23 | USB-Ladestecker | Zum Laden der elektronischen Geräte hatte ich ein Mehrfachnetzteil mit USB-A und USB-C-Anschlüssen dabei. Das war auf den Hütten sehr praktisch, weil man im Zimmer jeweils nur eine Steckdose hat. So konnten an meinem Stecker 4 Geräte gleichzeitig laden, also auch die Handys anderer Wanderer. Das kam super gut an! | USB-Schnellladegerät, 4-Ports (Gewicht 63g) Link: https://amzn.to/46mm14O |
24 | Kopfhörer | Ich hatte ein paar einfache Kabelkopfhörer dabei, um entlang der Strecke bzw. bei der An- und Abreise Musik zu hören. Sie waren auch im Zug ganz praktisch. So konnte ich offline ein paar Serien auf Netflix schauen. Ich habe bewusst auf Bluetooth-Kopfhörer verzichtet, um sie unterwegs nicht laden zu müssen. Außerdem spart man mit Kabelkopfhörern ein wenig Gewicht und Platz im Rucksack. | Was immer du hast ... |
25 | Rucksack | Neben den Wanderschuhen ist der Rucksack dein wichtigster Begleiter, den du sehr gezielt auswählen solltest. Schließlich schleppst du ihn mehrere Tage auf deinem Rücken und sein Gesamtgewicht entscheidet maßgeblich darüber, wie viel Freude dir die Tour bereitet. Er sollte so klein wie möglich und so groß wie nötig sein. Ein großer Rucksack verleitet schnell dazu, zu viel (unnötiges) Zeug mitzuschleppen. Ich würde dennoch zu einem Rucksack mit einem Volumen von um die 40L raten. Kleiner geht zwar auch, aber etwas mehr Volumen macht vieles leichter. Gerade wenn man den Rucksack täglich neu packen muss, immer mal wieder im Tal im Supermarkt Essen & Co. auffüllt. Da bei mir noch die große Kamera an Bord war, habe ich mich für einen 42L-Rucksack entschieden. Der war optimal! | Deuter Futura Pro 42L (Gewicht: 1800g) Link: https://amzn.to/3ZT8z4G Ich habe mich für einen Rucksack mit Rückenbelüftung entschieden. Der Netzrücken vermindert den entstehenden Schweiß und sorgt für ein angenehmes Gefühl. Kleiner Nachteil: Durch die damit verbundene Metallkonstruktion am Rückteil ist der Rucksack ein wenig schwerer. Klassische Rucksäcke mit Kontaktrücken sind in der Größe etwa 500g leichter. Entscheide hier selbst was dir wichtiger ist. Ich war mit meiner Wahl sehr zufrieden. |
4. Kamera-Ausrüstung
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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26 | Kameratasche | Da ich als Fotograf mit der großen Kamera gewandert bin, war die Aufbewahrung bzw. die schnelle Erreichbarkeit der Kamera ein sehr wichtiger Faktor. Ich habe vorab schon viele Experimente gemacht, was auf Wanderungen die sinnvollste Option ist. Von diversen Kamerabändern bis hin zum PEAK DESIGN Capture Clip am Rucksack. In der Praxis hat es mich nie überzeugt und die Kamera ist am Ende immer im Rucksack gelandet, wo ich sie dann entlang der Strecke nie rausgeholt und doch zum Handy gegriffen habe. Doch diesmal habe ich die perfekte Lösung gefunden, eine Kameratasche, die man an den Riemen der Rucksackgurte befestigen kann und die Tasche dann als Gegengewicht auf der Brust trägt. Absolut genial! | Wandrd ROUTE Chest Pack (Gewicht: 290g) Link: https://eu.wandrd.com Eine absolute Kaufempfehlung! Das war ein echter Game Changer für meine Fotografie beim Wandern. Ein ausführlicher Testbericht folgt auf meinem Blog. |
27 | Kamera & Objektiv | Als Fotograf wollte ich bei der Alpenüberquerung nicht auf meine große Kamera verzichten; auch wenn ich sehr mit mir gerungen habe, weil ich wusste, dass ich es bei den vielen Höhenmetern sicher bereuen werde sie mitschleppen zu müssen. Um das Gesamtgewicht zu reduzieren, habe ich sogar den L-Winkel abgeschraubt, da ich das Stativ sowieso nicht dabei hatte. Als Objektiv habe ich mich für das 14-30mm f/4 entschieden. Es ist klein, leicht und für mich persönlich in den Bergen immer die erste Wahl. Meine zweite Wahl wäre das 24-120mm f/4 gewesen, was nur minimal größer und etwa 100g schwerer ist. Zum Zeigen der Weite und gerade beim Fotografieren auf engen Wanderwegen habe ich mich aber dann doch für das Ultraweitwinkel entschieden, was auch bei Nachtaufnahmen (Milchstraße) die bessere Wahl gewesen ist. Den fehlenden Telebereich habe ich nicht vermisst, bzw. hätte ihn nur 1x gebraucht, um die Murmeltiere entlang der Strecke zu fotografieren. | In meinem Fall die Nikon z7ii mit dem Nikkor 14-30mm f/4 als Objektiv (Gewicht: 722g + 541g) |
28 | Kamera-Akku | Damit mir entlang der Strecke bei meiner spiegellosen Kamera nicht der Saft ausgeht, habe ich einen Ersatzakku mitgenommen, den ich am Ende aber nicht gebraucht habe. | Nikon EN-EL15c Li-Ion-Akku (Gewicht: 80g) |
29 | SD-Karte (Reserve) | Neben der Speicherkarte in der Kamera hatte ich noch eine zweite SD-Karte dabei, für den Fall der Fälle, dass ich mehr als 1.500 Fotos mache oder die Karte defekt ist | SanDisk Extreme microSDXC 128 GB Link: https://amzn.to/45KIOXV |
5. Hygiene-Artikel
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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30 | Taschentücher | Immer eine gute Idee, man weiß ja nie, welche körperlichen Überraschungen man entlang der Strecke erlebt 😉 | Was immer du magst |
31 | Deo | Für die nötige Frische zwischendurch. | Greif am besten auf eine kleine Reisegröße zurück. Gibt es überall im Drogeriemarkt. Spart Platz im Rucksack! |
32 | Duschgel | Bitte nicht in Bergseen verwenden, nur auf der Hütte / in der Ferienwohnung. | Auch hier empfehle ich dir eine kleine Reisegröße zu kaufen. 50ml reichen für eine Alpenüberquerung locker aus. |
33 | Zahnbürste & Zahncreme | Für die tägliche Zahnpflege in den Bergen. | Auch hier kleine Reisegrößen (20ml) verwenden. |
34 | Sonnencreme | In den Bergen ist die Sonneneinstrahlung um eine Vielzahl höher als im Tal. Nimm auf jeden Fall Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (50) mit und creme dich jeden Morgen vor der Tour damit ein. | Da man in der Regel nur das Gesicht, die Unterarme und Beine eincremt, hat bei mir eine Reisegröße mit 50ml ausgereicht. |
35 | Packsäcke & Wäschebeutel | Um Ordnung im Rucksack zu behalten, verwende ich Packsäcke in verschiedenen Größen und Farben: 1x für die saubere Wäsche 1x für Schmutzwäsche 1x für die Hygienartikel auf der Hütte 1x für das Elektrozubehör | Gibt es in diversen Varianten überall zu kaufen. Zu empfehlen sind farbige Varianten, die sich optisch vom Innenfach des Rucksacks abheben. Für die Schmutzwäsche habe ich einen weißen Wäschebeutel aus Plastik vom Hotel verwendet. |
6. Sonstiges
# | Gegenstand | Beschreibung | Produktempfehlung |
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36 | Sonnenbrille & Hartschalen-Etui | War eines der wichtigsten Utensilien bei meiner Alpenüberquerung, weil wir 6 Tage blauen Himmel und volle Sonne hatten. Ein sehr wichtiger UV-Schutz und Komfort für die Augen. | Uvex Unisex Sportstyle 204 Sportbrille (Gewicht: 27g + Hülle 42g) Link: https://amzn.to/4klKkDB Da ich keine spezielle Sonnenbrille zum Wandern hatte, habe ich einfach meine Fahrrad-Brille mitgenommen. Die gibt auch seitlich einen sehr guten Sonnenschutz und ist schön leicht. |
37 | Müllbeutel | Da man seine Abfälle in den Bergen (und auf den Hütten) stets mit ins Tal nehmen und dort entsorgen muss, sind ein paar Müllbeutel im Rucksack sehr sinnvoll. Alternativ eignen sie sich auch als Regenschutz für die Kleidung im Rucksack oder als Wäschebeutel für schmutzige Sachen. | Müllbeutel halt ... |
38 | Göffel | Löffel + Gabel in einem. Habe ich kein einziges Mal verwendet. Aber die Idee war: dass ich auf der Wanderung irgendwo im Tal in einen Supermarkt einkehre und etwas zu essen hole, wo Löffel oder Gabel nützlich wären. | Habe ich in einem lokalen Outloorladen gekauft. |
39 | Pflaster | Blasen- und Wundpflaster für die Füße sind auf jeden Fall sinnvoll einzupacken. Ich habe am Abend auf den Hütten viele geschundene Füße gesehen, die beklebt waren wie eine Litfaßsäule. | Ich habe mir ein paar günstige Blasenpflaster im Drogeriemarkt gekauft, aber keins davon benötigt. Insofern kann ich keine klare Produktempfehlung geben. |
40 | Taschenmesser | Ein kleines Taschenmesser ist immer nützlich. Auf der Alpenüberquerung habe ich es mehrfach im Einsatz gehabt. Es gibt immer mal den ein oder anderen Faden den man abschneiden muss, eine widerspenstige Verpackung die man aufschneiden will, Dreck unter den Fingernägeln, den man damit entfernen kann oder den Kronkorken der Bierflasche lösen muss. | Victorinox Schweizer Taschenmesser Classic SD (Gewicht: 21g) Link: https://amzn.to/4lyIEHH Ich hab mich für die ganz kleine Variante entschieden. Sehr hochwertig und praktisch. Und vor allem viel leichter als die normalen "großen" Taschenmesser. |
41 | Portemonnaie | Da man auf den Hütten meist nicht mit Karte bezahlen kann, solltest du ca. 50 EUR Bargeld pro Tag bei Hüttenübernachtungen dabei haben. Ins Portemonnaie gehört außerdem der Personalausweis, die Chipkarte der Krankenkasse und der DAV-Ausweis (falls vorhanden). | Deuter Unisex Zip Wallet Geldbeutel (Gewicht: 40g) Link: https://amzn.to/4ker5LS Damit ich nicht mein schweres, dickes Leder-Portemonnaie mitschleppen muss, habe ich mich für ein kleines und leichtes Zip-Wallet entschieden. Das passt besser zum Outdoor-Abenteuer 🙂 |
42 | Smartwatch | Als Läufer habe ich immer meine Garmin-Smartwatch um. Für die Alpenüberquerung, bzw. generell auf Wanderungen tracke ich damit meine Strecken. Gleichzeitig werden die Schritte gezählt. Ich nutze die Uhr auch gern als Wecker. Das Vibrieren am Handgelenk ist deutlich diskreter als ein lauter Handywecker, der am Morgen die halbe Hütte aus dem Schlaf reißt. | Garmin Forerunner 255 Link: https://amzn.to/3G4SJNH |
7. Essen & Trinken
# | Gegenstand | Beschreibung |
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43 | Wasserflasche 1,5L (PET) | Ich habe mich ganz bewusst gegen eine klassische Trinkflasche entschieden, aus Gewichtsgründen. Eine leere 1,5er PET-Flasche wiegt nur 20g, während eine Trinkflasche > 200g wiegt. |
44 | Wasserflasche 0,5L (PET) | Parallel zur großen Flasche hatte ich immer eine kleinere als Ergänzung dabei. Verwendet habe ich sie z.B. für den Zweitrucksack, wenn wir nach Ankunft an der Hütte noch kleinere Ausflüge gemacht haben. Nützlich war sie auch auf den Hütten, zum Auffüllen von Wasser. Die Wasserhähne in den Waschbecken waren meist so tief, dass eine Trinkflasche oder 1,5er PET kaum darunter gepasst hat. Mit der kleinen 0,5er konnte ich auch die große Flasche bequem auffüllen. |
45 | Müsliriegel | 3–4 Stück waren völlig ausreichend, um bei langen Wanderungen zwischen Frühstück und Abendessen den Energiebedarf zu decken. |
Wie schwer ist der Rucksack?
Wie man sieht, kommt doch einiges an Zeugs zusammen, was man im Rucksack bei sich trägt. Ich habe so gut es geht versucht, auf Leichtigkeit zu achten. Am Ende hat mein Rucksack dennoch ein Gewicht von 7,28kg gehabt, allerdings OHNE Verpflegung.
Mit Essen und Trinken lag das Gesamtgewicht bei rund 10 kg, was für eine Alpenüberquerung noch im akzeptablen Bereich liegt. Viel schwerer sollte der Rucksack jedoch nicht sein. Wenn man meine große Kamera abzieht, kommt man als Nicht-Fotograf mit rund 8 kg gut hin – und das danken dir Rücken und Beine auf jeden Fall. 😊
Was ich beim nächsten Mal anders packen würde
Nach einer Tour weiß man ganz genau, was gefehlt hat – oder was überflüssig war. Einige dieser Erkenntnisse habe ich bereits in der Packliste geteilt. Hier noch ein paar Ergänzungen:
- Lippenpflege: Ein kleiner Labello wäre Gold wert gewesen. Leider hatte ich keinen dabei. Bereits nach zwei Tagen hatte ich trockene Lippen, die gegen Ende der Tour durch die starke Sonneneinstrahlung eingerissen sind. Schmerzhaft – und völlig vermeidbar.
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Weniger Essen mitschleppen: Wir haben unterwegs oft in Supermärkten eingekauft und dann viel zu viel mitgenommen (Bananen, Äpfel, Würstchen, Brötchen …). Tatsächlich habe ich unterwegs kaum etwas gegessen. Wichtig ist nur genug Wasser.
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Basecap / Schirmmütze: Ich mag eigentlich keine Mützen, aber der Sonnenschutz für die Kopfhaut ist gerade bei dünnerem oder kurzem Haar wirklich sinnvoll. Trotz meiner dicken Haare hatte ich leichten Sonnenbrand am Kopf.
- Kleineres Handtuch: Ich war auf den Hütten gar nicht duschen, sondern hatte alle 1–2 Tage eine Ferienwohnung im Tal gebucht – inklusive Handtücher. Bei der nächsten Tour reicht definitiv eine kleinere Variante.
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Erste-Hilfe-Set: Wenn du aufmerksam mitgelesen hast, ist dir vielleicht aufgefallen, dass ich kein Erste-Hilfe-Set dabei hatte. Das stimmt allerdings nicht ganz: Mein Wanderbegleiter Robert hatte eines dabei. Wir wollten nur nicht zwei mitschleppen. Ein Erste-Hilfe-Set gehört definitiv ins Gepäck!
Abschließend Worte
Ich hoffe, meine Packliste hilft dir bei der Vorbereitung deiner nächsten Hüttenwanderung weiter. In Kürze erscheint auf meinem Blog auch der ausführliche Bericht zur E5-Alpenüberquerung – schau also gern wieder vorbei!
Wenn du noch einen Tipp hast, was ich beim nächsten Mal besser packen könnte, freue ich mich sehr über deinen Kommentar.
Und jetzt: Viel Spaß in den Bergen!
5 Kommentare
Hallo Thomas,
deine Auflistung ist Gold wert, vielen Dank dafür! Ich werde darauf zur Vorbereitung meiner ersten Hüttenwanderung definitiv zurückgreifen. 🤓
Liebe Grüße, Franzi
Hi Franzi,
na dann los! Ich möchte dieses Jahr gern noch eine Hüttenübernachtung mit ein wenig Fotografie starten; solange meine BahnCard und der DAV-Ausweis noch gültig sind 🙂
Kommst du mit? Basti hat sicher nichts dagegen 😉
Gruß
Thomas
Moin Thomas,
welch Zufall! Da lass ich mich auf dem Rockharz gerade mächtig durchbraten und schon kommt ein neuer Beitrag von dir. Ok, geht diesmal nicht um den Harz, aber viele deiner Tipps sind auch für Festivals gut zu gebrauchen.
Und demnächst kommt ja mehr,.hast du gesagt. Ich warte gespannt!
Grüße von der Teufelsmauer
Ben
Hi Ben,
im Harz bist du? In meiner fotografischen Heimat? Da wünsche ich dir ganz viel Freude auf dem Festival. Bin momentan an der Nordsee auf der Insel Amrum – Meer statt Berge. Aber Harzcontent kann ich gern nachschieben. In Vorbereitung auf die Alpenüberquerung bin ich den „langen“ Heinrich-Heine-Weg zum Brocken marschiert und durchs Bodetal, von Thale bis nach Treseburg. Eine traumhafte Strecke!
Später mehr dazu, schön dass du am Ball bleibst 😉
Grüße aus dem Norden
Thomas
Yep. Ungefähr 500 Meter vor den Gegensteinen. 🙂 Viel Spaß an der Nordsee! Bessere Luft dürftest du auf jeden Fall haben.